Lebensmittel sind selten Auslöser

Studie am Oberbayerischen Kopfschmerzzentrum am Klinikum der Universität München

Lebensmittel sind selten Auslöser

„Sturmtief am Wochenende mit Rotwein und Schimmelkäse. Alles Migräne!“ – so lassen sich die Ergebnisse einer Studie zusammenfassen, welche die Selbsthilfegruppe Arnsberg erarbeitet hat. Dabei wertete die Gruppe um Gerhard Brüser eine selbst konzipierte Umfrage in der Gruppe aus.

Acht Teilnehmer hatten zwischen November 2012 und August 2019 mit unterschiedlichem Durchhaltevermögen ein Migränetagebuch geführt. So dokumentierten die Initiatoren insgesamt 1158 Migräne-Anfälle und sammelten Daten über Auslöser, zeitliches Auftreten und Ausprägung der Migräne.

Die Gruppe hatte die Migräne-Attacken mit Tausenden von meteorologischen Daten vor Ort abglichen. Sie fanden heraus, dass zwei Drittel (!) der Migräne-Anfälle im ersten Tagesdrittel auftreten und weniger als zehn Prozent zwischen 16 und 24 Uhr. Trotz häufig geäußerter Vermutungen entpuppten sich Lebensmittel bei niemandem als eindeutige Auslöser von Kopfschmerzen. Es zeigte sich, dass jedes Individuum seine eigene Migräne-Geschichte mit einer unterschiedlichen Zahl von Attacken mit sich herumträgt, die sich gleichmäßig über alle Wochentage und Monate verteilen. Sie nehmen im Laufe der Jahre leider auch nicht signifikant ab, sind aber dank moderner Medikamente erheblich leichter zu ertragen. Selbst wenn die Untersuchung der SHG Arnsberg nicht repräsentativ sein kann und mit anderen ähnlichen Studien verglichen werden müsste, so zeigt sie den unschätzbaren Wert einer Selbsthilfegruppe, in der man voneinander lernt, Erfahrungen austauscht und Mut gemacht bekommt. Die ausführliche Studie finden Sie hier zum Download.

Migräne-in-Arnsberg_2012-2019