Von Dr. med. Jan Brand, Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein. Aus migräne magazin 70

Schon die Großmutter zog sich immer wieder stundenlang mit
Kopfschmerzen ins dunkle Schlafzimmer zurück; daran kann sich die
Familie noch gut erinnern. Bei der Mutter wurde vor Jahren Migräne
diagnostiziert, und nun ist auch der 15-jährige Sohn betroffen. Ein
Zufall? Dr. Jan Brand von der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein
erklärt die Hintergründe.
Oft
leiden mehrere Generationen in einer Familie unter Migräne. Doch die
Gene sind nicht alleine schuld. Foto: © Monkey Business – Fotolia.com Obwohl
bis heute nicht endgültig geklärt ist, in welcher Weise die Vererbung
als Ursache für Migräne eine Rolle spielt, zeigen verschiedene Studien
doch, dass ein genetischer Faktor zur Krankheitsgeschichte beiträgt. So
wurden in den letzten Jahren bei Migräne- Patienten Veränderungen auf
mehreren Chromosomen entdeckt. Diese machen das Gehirn empfindlicher für
Reize von außen; es werden beispielsweise schneller und in größerer
Menge Schmerzbotenstoffe freigesetzt als bei anderen Menschen. Bevor
sich aber wirklich Migräne entwickelt, müssen zusätzlich zu dieser
ererbten Veranlagung auch Umweltfaktoren auf den Betroffenen einwirken.
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