Prof. Jörg Scheidt, Institut für Informationssysteme, Hochschule Hof. Aus migräne magazin 70
Das Smartphone ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Schon längst ist es kein Gerät mehr, mit dem man lediglich telefoniert. Mini- Programme, sogenannte Apps, bieten zahllose Service-Möglichkeiten an – auch im Bereich Gesundheit.
Der eine lässt sich per App darüber informieren, dass sein Zug Verspätung hat, ein anderer funktioniert sein Handy damit in eine Taschenlampe um oder vertreibt sich die Zeit mit Spielen. Apps – vom englischen Wort „application“ für Anwendung oder Programm/ Software – können das Leben auf vielfältige Weise erleichtern. Das haben auch die Anbieter von Gesundheits- Informationen entdeckt. In diesem Fall spricht man von Health Apps. Mehr als 100.000 Health Apps stehen zur Verfügung, meist herausgegeben von Krankenkassen, Pharmafirmen oder Herstellern von Medizintechnik-Unternehmen.
Sie lassen sich aufs Smartphone oder den Tablet-Computer laden,
sodass man sie jederzeit dabei hat. Unterschieden wird zwischen Fitness-
& Lifestyle- Apps und medizinischen Apps.
Erinnert an die Medikamenten-Einnahme
Fitness-Apps
helfen bei einer gesunden Lebensweise. So gibt es Mini-Programme fürs
Handy, welche die Schritte zählen, die man täglich tut und so darüber
informieren, ob man sich genug bewegt hat. Andere lassen sich als
Diättagebuch nutzen und rechnen anhand der eingegebenen Mahlzeiten aus,
wie viele Kalorien man bereits zu sich genommen hat. Per App kann man
sich an Impfungen, Vorsorge-Untersuchungen oder an die Einnahme von
Medikamenten erinnern lassen. Sie können über den Apotheken- Notdienst
oder den Giftnotruf informieren oder lassen sich als Einkaufsplaner
nutzen. Sie fungieren als Entspannungs-Coach und Gedächtnistrainer,
enthalten einen Allergie- oder Medikamentenpass. Selbst für individuelle
Trainings- oder Behandlungspläne eignen sie sich.
Medizinische Apps
können den Blutdruck, die Herzfrequenz oder den Blutzucker
kontrollieren. Dazu lässt sich die App per Datenübertragung auch mit
anderen Apparaten wie einem Blutzuckermessgerät verbinden. Die Daten
kann man zudem für die eigene Kontrolle oder den Arztbesuch ausdrucken.
Eine ausführliche Broschüre, die auch beschreibt, wie man Health Apps
auf sein Gerät lädt und was man dabei beachten sollte, können Sie
kostenlos downloaden unter www.vfa.de/publikationen
Anja Rech
Jetzt erhältlich: App als Migränetagebuch
Was
löst anfallsartige Kopfschmerzen wie Migräne aus? Wenn Sie diese
Fragestellung interessiert, dann können Sie die Wissenschaftler der
Hochschule Hof und deren Projektpartner beim Forschungsprojekt „Migräne
Radar“ unterstützen: Auf der Internetseite www.migraeneradar. de stellen
sie ein Schmerztagebuch zur Verfügung, das Betroffene kostenlos nutzen
können. Die Wissenschaftler werten die Angaben der Teilnehmer (die auch
anonym gemacht werden können) aus und verknüpfen sie etwa mit
Wetterdaten.
Seit neuestem geht dies auch bequem mit der neu
entwickelten App für Ihr Android- Smartphone. Wer sich anmeldet, leistet
nicht nur einen Beitrag zur Migräneforschung. Sie können die App auch
einfach als elektronisches Migränetagebuch verwenden. Hierbei sind Ihre
Daten immer, sowohl in der App als auch im Web, von Ihnen einsehbar.
Brauchen Sie Ihr Migränetagebuch zur Vorlage bei Ihrem Arzt? Kein
Problem, Ihre Daten lassen sich auch jederzeit ausdrucken. Weitere
Informationen zum Projekt: www.migraene-radar.de